Lokta-Papier: Herstellung und Besonderheit

Was ist Lokhta-Papier?

Lokta-Papier ist ein handgeschöpftes Papier von den Südhängen des Himalaya, das aus der Rinde des Daphnestrauches, der in Nepal Lokta heißt, hergestellt wird. Lokta-Papier besitzt einen ausgeprägten charakteristischen Büttenrand. Bitte beachtet, daß das Papier nicht mit Füller oder Filzstift beschrieben werden kann, da dieser auf Grund der Struktur komplett verlaufen würde. Perfekt ist ein Kugelschreiber mit dicker Mine.

Welches Lokta-Papier soll man kaufen?

Achtet darauf, daß das Papier in alter, traditioneller Weise und ohne jegliche Chemie hergestellt wurde. Bei der Herstellung unserer Lokta-Artikel wird ausschließlich reines Himalaya-Wasser verwendet und das Papier wird an der Sonne getrocknet.

Wo kann man Original Lokta-Papier kaufen?

Lokta-Papier kann im ausgesuchten Fachhandel oder online bezogen werden. Wir beziehen unser Papier direkt aus einem Handwerksbetrieb in Nepal.

Wie sieht die Herstellung von Papier generell aus?

Die Herstellung von Seidelbast - Papier oder Lokta in Nepal und Bhutan

Die Papierherstellung ist in Nepal schon seit dem 7. Jahrhundert bekannt. Die Herstellungsweise hat sich seit dieser Zeit nicht geändert. Immer noch wird das Papier in einem mühevollen, arbeitsreichen Prozess gefertigt, der in seiner Komplexität das hohe Niveau dieses Handwerks ausweist.

Bis heute wird in den Hochgebieten Nepals und Buthans Seidelbastrinde geerntet, um schliesslich zu handgeschöpften Bogen verarbeitet zu werden. Vor allem in Nepal hat Lokta nach wie vor eine besondere Bedeutung, da nur die Verwendung dieses Papiers für Urkunden und Dokumente erlaubt ist.

Lokta ist ein säurefreies Papier mit einer hohen Haltbarkeit. Es bleicht in der Sonne nicht aus und gehört aufgrund seiner bis zu 14 mm langen Fasern zu den stärksten Papieren überhaupt, selbst bei Bögen, die so dünn sind, dass sie eine Durchsicht erlauben.

Traditionellerweise wurde das Lokta-Papier beschriftet und bemalt, heute findet es auch für den Touristenmarkt in Form von Kalendern, Grafiken, Briefpapieren oder Lampions Verwendung. Aufgrund seiner langen Fasern ist es sehr fest, weshalb es sich trotz fehlender Bindemittel für Holz- und Linolschnitt, Buchdruck und Lithographie eignet.

Die Papierproduktion war stets eine wichtige Einnahmequelle in den ländlichen Gebieten des Himalayas. Heute stellt die Regierung in Nepal jedem Papierhersteller ein Gebiet zur Verfügung, in dem der Seidelbast geerntet werden darf.

Zur Papierherstellung werden Arbeitsplätze unter freiem Himmel errichtet. Sie liegen nahe am Dorf bei den terrassierten Feldern, dicht bei fließendem Wasser und genügend hoch am Berg, so dass das Wasser frei von Pflanzenrückständen und Schlamm ist. Ein windiger Platz ist günstig, weil dies das Trocknen des Papiers begünstigt.

Zuerst werden wir Daphne -Sträucher (Seidelbast) entrindet. Sie werden aber so geschält, dass die Sträucher nach einer Saison wieder geerntet werden können. Der eigentliche Herstellungsprozess verläuft in acht Arbeitsschritten, ebenso wie bei an handgeschöpften Papieren aus anderen Pflanzen. zum Beispiel dem japanischen Maulbeerbaum, Brennnesseln u.a.

1. Einweichen: Die Bastschicht der Rinde wird zerkleinert und eingeweiht.

2. Kochen: Die Fasern werden mit Asche in etwa einer Stunde zu Brei gekocht.

3. Waschen und Spülen: Im nächsten Arbeitsgang werden die gekochten Fasern gewaschen und alle Rindenteile, alle Aschenpartikel und die Schwarzen oder verfärbten Teile werden entfernt.

4. Kochen: Die Masse wird ein zweites Mal gekocht. Dazu wird Wasser verwendet, das zuvor durch eine Art Kohlefilter gelaufen ist. Der zweite Kochvorgang dauert lediglich eine halbe Stunde.

5. Spülen: Die Fasern werden in einem Korb im fließenden Wasser gründlich gespült.

6. Schlagen: Die Bastasern werden mit faustgroßen Steinen oder hölzernem Hammer zu einer weichen Masse geklopft. Dabei wird Wasser zugesetzt, um einen dünnen Brei zu erhalten.

7. Schöpfen: Die Rahmen, in die die Papiermasse geschöpft wird, bestehen aus kräftigem Holz oder Bambus. Sie sind mit einem dünnen Baumwollstoff bespannt. Der Papierbrei wird jetzt in diese Rahmen, die sich mit stehendem Wasser befinden, vorsichtig hineingegossen. Bei der gleichmäßigen Verteilung des Breies ist nicht nur die Erfahrung des Schöpfers von Bedeutung, sondern auch das Wasser eine Hilfe.

8. Trocknen: Vorsichtig wird der Rahmen aus dem Wasser gehoben und an einem sonnigen, windigen Platz zum Trocknen aufgestellt. Nach dem Trocknen wird das Papier behutsam aus den Rahmen genommen und je nach Bedarf als Bogen in Originalgröße verwendet oder sonst weiterverarbeitet. Damit ist der Herstellungsvorgang beendet.

Das so hergestellte Papier ist meist Natur - weiß, es ist außerordentlich haltbar und elastisch. Reste des Ausgangsmaterials, also der Bastfasern, sind noch zu sehen. Das Papier eignet sich auch zum Aquarellieren, zum Siebdruck und für viele andere künstlerische Techniken. Es ist in Nepal das offizielle Dokumentenpapier.

Dies ist die traditionelle, arbeitsintensive Methode der Papierherstellung. Sie kann von den Bauern, die sie als Nebenverdienst betreiben, nur in Zeiten betrieben werden, wenn es wenig Arbeit auf den Feldern gibt und wenn das Klima das Trocknen des Papiers zulässt.

Papier wird im Wesentlichen in West Baglung, Barabise (nördlich von Kathmandu) und in Ost Nepal hergestellt. Das Papier aus Baglung und Barabise ist dicker und gilt als das beste. Man kann es mit jeder Sorte Stift beschreiben, auch mit Füllfederhaltern, Tusche und vielen anderen.

Gerade in unserer Zeit, die mit den Ressourcen der Erde zu Unrecht verschwenderisch umgeht, ist dieses handgeschöpfte Papier besonders empfehlenswert, weil es auch nachwachsenden Rohstoffen ohne Zusatz von chemischen Stoffen hergestellt wird und dadurch die Umwelt nicht unnötig belastet.

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